Schwierigkeit | anspruchsvolle, sehr erlebnisreiche Tagestour mit Seilbahn-Talfahrt als Option |
Kurzbeschreibung | vom Klaushäuslweg über den Schluchtweg zur Rotofen-Alm, weiter über die Steinerne Agnes zwischen Dreisesselberg und Karkopf auf den Hochschlegel und den Predigtstuhl, anschließend mit der Seilbahn ins Tal. |
Zeitbedarf | 7:00 Stunden mit Pausen |
Höhenunterschied | 1.000 m |
Ausgangspunkt | Klaushäuslweg, Bischofswiesen / Winkl |
Besonderheiten | – traumhafte Gipfeltour mit einmaligen Ausblicken – überwiegend (knieschonend) Aufstieg, Talfahrt mit der Seilbahn – gute Einkehrmöglichkeiten in der Schlegelmulde und im Predigtstuhl-Hotel – einzigartiges Geotop „Steinerne Agnes“ kletternd zu umrunden – kurze, seilgesicherte Passage im Anstieg, spannende Felsabrutsche – kaum Tourismus, pure Ursprünglichkeit |
Strecke | 10 km |
Meine Empfehlungen zur Tour
Ausgangspunkt ist der Klaushäuslweg in Bischofswiesen, der auf Höhe „Sellboden“ von der B20 abzweigt. Auf Höhe „Bichlmühle“ sowie dahinter finden sich reichlich Pkw-Stellplätze. Gleich nach der „Bichlmühle“ bergaufwärts zweigt der Einstieg nach rechts hinter einer Schranke vom Klaushäuslweg ab und verläuft zunächst entlang des Weißbachs. Kurz nach der Wildfütterung darf man den verwaschenen Pfad nach rechts oben nicht verpassen! Wir lassen den Weißbach links liegen, obwohl wir im weiteren Verlauf diesen noch oft hören, sehen und überqueren werden.
Rasch erreichen wir nach anfänglichen Waldstücken immer mehr freies Gelände sowie die eine und andere Querung des Bächleins, mit wunderschönen kleinen Wasserfällen und Ausichtspunkten, die einen weit ins Bischofswiesener Tal bis zum Watzmann blicken lassen.
An einer einzigen, etwas ausgesetzten Stelle stellt sich eine kleine Kletterpartie ein, die allerdings mit Tritteisen und Seil gut ausgebaut und abgesichert ist.

Je tiefer wir in das Lattengebirge wandern, umso leichter entdecken wir hier in absolut ungestörter Natur lebende Gemsen…
Schließlich schlängelt sich der Weg durch einen Buchenhain, oberhalb dessen auch schon bald die Rotofen-Diensthütte zu erkennen ist – auf deren Bank vor der Hütte unbedingt eine Rast einzulegen ist.

Gestärkt geht es nur 100m oberhalb der Rotofen-Hütte vom Weg ab steil aufwärts zum einzigartigen Geotop „Steinerne Agnes“ (1.300 m).
Hier sollte man Rucksack und Stöcke liegen lassen und unbedingt kletternd die Agnes umrunden: Meine persönliche Empfehlung ist, dies im Uhrzeigersinn zu tun, da hier die guten, alten Latschen mit ihren freiliegenden Wurzeln und Ästen sehr gute Kletterhilfe im Aufstieg bieten. Erst oben angekommen, zeigt sich die faszinierende Felsfigur in seiner Schönheit und mit dem Lattengebirge im Hintergrund:
Wieder heruntergeklettert geht es weiter in Richtung „Dreisesselberg“ (1.680 m) und „Karkopf“ (1.739 m)- der Weg führt duch ein hochgelegnes Tal über eine verlassene Alm und schließlich ziemlich mittig zwischen diesen beiden Gipfeln hindurch. Wer mag, kann diese mit einem Abstecher von 5 – 10 Min. natürlich noch erwandern.
Dem gut ausgeschilderten Weg folgend erreichen wir nun den Grat des Lattengebirges zwischen der Schlafenden Hexe und dem Predigtstuhl.
Während man eben noch hinter sich ins Bischofswiesener Tal sah, hat man plötzlich links des Grats den Blick Richtung Norden / Schneizelreuth und im nächsten Moment wieder rechts Richtung Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall.
Zunächst geht es um einige ausgewaschene Karstlöcher links und rechts herum, die Bombenkratern gleichen, später geht es an steilen Abhängen vorbei, in die man waghalsig zwischen den Latschenkiefern bis hinunter nach Bayerisch Gmain blicken kann (VORSICHT!).
Der zunehmend spannend werdende Weg schlängelt sich schließlich zwischen den Latschenkiefern voran, bis wir den Hochschlegel erreichen.
Ab hier können wir die Jugendjahre des Skisports nachempfinden, angesichts des historischen Skilifts von der Schlegelmulde auf den Hochschlegel (1.688 m) entlang dessen sich der Weg nun zur Schlegelmulde hinunterschlängelt.
Wer noch nicht genug hat, kann von hier über den Alpgarten-Steig nach Bayerisch Gmain oder den Hochschlegel-Steig nach Bad Reichenhall absteigen. Um heute unsere Kniegelenke zu schonen, bevorzugen wir jedoch nach kurzer Rast in der sehr gut bewirtschafteten Schlegelmulde den kurzen, letzten Anstieg über den Predigtstuhl-Gipfel (1.613 m) zum Predigtstuhl-Hotel, in dem wir den Charme vergangerer Jahrzehnte spüren und in dem sich zugleich die Bergstatrion der historischen Predigtstuhlbahn befindet. Die Talfahrt in den fast 100 Jahre alten Original-Gondeln ist ein Erlebnis und bietet gewaltige Aussicht über Bad Reichenhall, hinunter auf den Saalach-Stausee und bis nach Salzburg. Sie zählt zu Recht zu den 10 spektakulärsten Seilbahnen der Welt
Unten angekommen können wir 200 m Meter unterhalb der Tatstation die Saalach überqueren und gelangen dort direkt an die B20 / Berchtesgadener Straße, über die wir bequem per Linienbus – oder notfalls auch per Anhalter – wieder zu unserem Ausgangspunkt (Haltestelle „Sellboden“) gelangen. Dort müssen wir nur noch den Klaushäuslweg wieder bis zum Pkw laufen, was nach dieser erlebnisreichen Tour keine Mühe mehr bereitet.